Fürstlicher Park Inzigkofen

Fürstlicher Park Inzigkofen

Historische Gartenarchitektur in wildromantischem Dornröschenschlaf

Der Fürstliche Park Inzigkofen mit historischer Gartenarchitektur und kulturgeschichtlicher Bedeutung wurde von 1811 bis 1829 auf Veranlassung von Fürstin Amalie Zephyrine angelegt.

Heute jedoch ähnelt diese 26 ha große Anlage nur noch schemenhaft an diese Gartenarchitektur. Nach wie vor wird diese als „fürstliche Anlage“ bezeichnet, wobei die Natur mittlerweile diese Anlage in einen wildromantischen „Dornröschenschlaf“ verwandelt hat.
Gebietstechnisch liegen die Fürstlichen Anlagen am Auslauf des oberen Donautals, während der Ort Inzigkofen selbst nicht mehr im oberen Donautal liegt.

Sehenswert sind die Grotten, Känzele ,Teufelsbrücke und der Amalienfelsen.

Bitte beachten Sie, dass durch die Anzahl der vielen Holztreppen, die Begehung mit Kinderwagen etc. sehr beschwerlich ist. Anreise: Bahnhof Inzigkofen über Bahnübergang, nach Brücke rechts zum Parkplatz.

Grotten und Felsentor

Der romantischen Partie des Parks sind die Grotten, die Felsüberhänge und ein gewaltiges Felsentor zuzurechnen, die der Wanderer auf einem Treppenweg beim steilen Abstieg vom Känzele erreicht. Besonders imposant ist die Nebelhöhle, eine mehr als 5 Meter hohe und über 10 Meter tiefe Felsengrotte, die während der Nutzung Inzigkofens als Sommersitz durch Erbprinz Karl-Anton und seine junge Familie in den 1840er Jahren mit Tischen und Holzbänken möbliert und mit altertümlichen hölzernen Waffen entlang den Felswänden ausstaffiert war. Zum Abschluss von Jagden wurde hier die Strecke, das erlegte Wild, aufgereiht und „verblasen“. Die malerischen Felsformationen sind Auswaschungen von Massenkalken, die aus Schwammriffen im tropisch-warmen Weißjurameer vor ca. 150 Millionen Jahren organisch entstanden sind. Die Auswaschungen und die gesamte Tallandschaft wurden dabei von der Schmeie ausgeformt, deren Bett die Donau nach der Risseiszeit hier übernommen hat.

Känzele

Ein besonders schöner Panoramablick bietet sich vom „Känzele“, dem Scheitel eines imposanten Felsvorsprungs in schwindelnder Höhe über der Donau, die hier träge mäandrierend durch ein weites, liebliches Wiesental, die Degernau, fließt. Bei Hochwasser, zumal nach der Schneeschmelze im Frühjahr, verwandelt sich die Talaue in eine Seenlandschaft.
Der Ausblick reicht weit über die Degernau hinweg auf bewaldete Hänge und Anhöhen bis zur Ruine Gebrochen Gutenstein, dem kegelförmigen, mit Buchen bestandenen Tiergärtle und ganz am Horizont bis zum Lenzenfelsen auf halber Strecke nach Beuron. Die Westausrichtung des mit Geländern abgesicherten Aussichtsfelsens lässt zumal den Sonnenuntergang zu einem besonderen Erlebnis werden und bietet damit eine romantische Naturbegegnung wie sie in den Landschaftsgärten des 18. Jahrhunderts und 19. Jahrhunderts vielfach befördert wurde.

Teufelsbrücke

Eine der markantesten Sehenswürdigkeiten in den Fürstlichen Anlagen ist die Teufelsbrücke, die in einer Länge von 21,5 Metern eine wildromantische Schlucht, die 19,5 Meter tiefe „Höll“, überquert.
Die bei der Erweiterung des Parks nach Westen 1843 konstruierte Holzbrück3e wurde 1895 durch eine elegant geschwungene Betonkonstruktion mit auf- und absteigenden Treppen ersetzt. Die Brücke, deren Benennung wohl auf die Schweiz-Begeisterung der Romantik zurückgeht und von der „echten“ Teufelsbrücke beim St. Gotthard-Pass abgeleitet ist, wird alsbald mit einer Sage ausgeschmückt, wonach der Baumeister den ihm bei der Brückenkonstruktion hilfreichen Teufel bei der Einforderung des „Lohns“ zu überlisten vermochte. Nach dem Passieren der Brücke verlässt man die Schlucht durch einen 4 Meter langen, künstlichen Felstunnel. Die unterhalb der Teufelsbrücke liegende „Höll“ war in früheren Tagen durch eine abenteuerliche Treppen- und Steganlage, die „Himmelsleiter“, begehbar.

Amalienfelsen

Der 28,6 Meter über dem Wasserspiegel der Donau aufragende Felsen erinnert mit der Inschrift in großen Eisenlettern „Andenken an Amalie Zephyrine 1841“ sowie dem Allianzwappen der Fürstenhäuser Hohenzollern-Sigmaringen und Salm-Kyrburg an die Schöpferin des des Inzigkofer Landschaftsparks, die Sigmaringer Fürstin Amalie Zephyrine (1760-1841), eine geborene Prinzessin von Salm-Kyrburg und ihren Ehemann Fürst Anton Alois von Hohenzollern-Sigmaringen.
Mit der romantischen Felspartie verbindet sich die Sage, dass sich Amalie Zephyrine von hier auf einem Schimmel aus Liebeskummer in die Fluten der Donau gestürzt habe. Tatsächlich starb sie am 17.Oktober 1841 im für damalige Zeiten hohen Alter von 81 Jahren in dem für sie nach dem Wegzug aus Inzigkofen errichteten „Schlössle“ am heutigen Leopoldplatz in Sigmaringen.